Die Freiheit hat dem englischen Volke Brot gegeben

1. Januar 1848

Die Presse diskutiert die vom Board of Trade herausgegebenen statistischen Dokumente und stellt folgende drei Tatsachen fest:

  1. Eine sehr reichliche Getreideernte;
  2. Eine Fleisch- und Getreideeinfuhr, die immer steigt, und heute bedeutender ist, als sogar während des Mangels;
  3. Ein Zuströmen der edlen Metalle.

Diesen drei Tatsachen wollen wir zwei andere, nicht weniger sichere, hinzufügen:

  1. Der Preis des Getreides ist nicht so weit gesunken, dass man annehmen könnte, man wolle es nicht kaufen;
  2. Die Pächter sind unter allen arbeitenden Klassen diejenigen, welche am wenigsten klagen.

Nun scheint es uns unmöglich, aus den beiden ersten Tatsachen nicht zu dem Schluss zu gelangen, dass das Volk von England besser genährt ist, als es ehemals der Fall war.

Wenn die Ernte reichlich gewesen ist, wenn vom Ausland Getreidelawinen ankommen und wenn alles verkauft wird, wie die Festigkeit der Preise zeigt, so kann die Presse sich darüber ärgern, aber am Ende kann sie nicht aus anzuerkennen, dass man in England mehr Brot isst als je zuvor.

Und das beweist uns, was das Englische Volk vor der Tarifreform hat leiden müssen und dass es nicht so unrecht hatte, sich zu beklagen, da es, wenn die Ernten weniger reichlich waren und wenn nichtsdestoweniger die Einfuhr verboten war, in England notwendig unverhältnismäßig viel weniger Brot als heute geben musste.

Was man auch immer über die anderen Wirkungen der Reform sagen mag, das wenigstens steht fest: Das Volk ist besser genährt; und das ist etwas.

Schutzzöllner, Demokraten, Sozialisten, hochherzige Gönner der leidenden Klassen, die Ihr unaufhörlich die Worte Philanthropie, Hochherzigkeit, Aufopferung, Hingebung im Munde führt; die Ihr über das unglückliche Los Eurer Nachbarn jenseits des Kanals, welche die edlen Metalle ihre Küsten verlassen sehen, jammert, gesteht wenigstens ein, dass dies Unglück, wenn es da ist, nicht ohne Ausgleich ist.

Ihr sagtet, dass in England die Reichen zu reich und die Armen zu arm seien; es gibt aber scheinbar einen Prozess, der beginnt, die Stände näher zu bringen; denn wenn das Gold fortgeht, so geht es doch nicht aus den Taschen der Armen fort, und wenn der Getreideverbrauch alle Prognosen übersteigt, so wird es doch nicht vom Magen des Reichen verschlungen.

Doch wie! es ist nicht einmal wahr, dass das Geld ausgeführt wird. Ihr selbst bekundet, dass es in vollen Ladungen zurückkommt.

Moral. Wenn die Leute, welche das Gesetz machen, ihre Macht dazu anwenden wollen, um ihren Mitbürgern die Freiheit, diese verdammte Freiheit, diese bei unsern Demokraten heute so unpopuläre Freiheit zu nehmen — so sollten sie wenigstens damit anfangen einzugestehen, dass sie dem Volk Brot gibt, und dann, wenn sie dazu den Mut haben, behaupten, dass das ein fürchterliches Unglück ist.
 

Kommentar verfassen